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Finanzlexikon: externe-effekte

externe-effekte

Externe Effekte stellen den neoklassischen Überbegriff für externe Kosten- sowie externe Nutzenströme dar.

Es handelt sich hierbei um die unkompensierten Auswirkungen ökonomischen Handelns, welche auf die Wohlfahrt Dritter einwirken. Man bezeichnet sie als extern, da sie außerhalb der zugehörigen Transaktion stattfinden und das empfangende Wirtschaftssubjekt keinen Einfluss auf die Entscheidung hat, ob die Transaktion getätigt werden soll.

Die Theorie der externen Effekte spielt bei der wirtschaftstheoretischen Betrachtung von Umweltverschmutzung (Umweltökomie) in Form der dort auftretenden negativen externen Effekte eine prominente Rolle.

Als nicht weniger bedeutend sind auch die positiven externen Effekte insbesondere der Grundlagenforschung zu nennen, mit denen staatliche Forschungssubventionen legitimiert werden können.

Es existieren drei Arten von exteren Effekten:

* technologische Effekte im Konsum und Produktion
* psychologische Effekte (Person A freut sich, dass es Person B gut geht)
* pekuniäre Effekte

Ein pekuniärer Effekt ist zB die Ausweitung der Computerindustrie die einen dramatischen Rückgang des Schreibmaschinen-Umsatzes bewirkt hat. Dieser Effekt ist aber eigentlich die Markt-Dynamik die ja explizit erwünscht ist.

Der folgende Text behandelt ausschließlich technologische Effekte.

Strategien und Instrumente

Zur Verhinderung externer Effekte stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, wobei die besten Lösungen durch eine Internalisierung erreicht werden, also eine Einbeziehung der externen Effekte in das Marktgeschehen.

Externe Effekte können durch moralische Beeinflussung (moral suasion) abgemildert werden.

Es können aber auch allgemeine Regeln aufgestellt werden, die durch eine Verhandelbarkeit der Eigentumsrechte zu einer Internalisierung führen. Diese Lösung stützt sich auf das Coase-Theorem. Eine andere Lösung sieht vor, den Schädiger haften lassen.

Auch bestehen Möglichkeiten zu einer Intervention: So könnten externe Effekte durch staatliche Bereitstellung abgemildert werden oder durch den Staat Gebote, Verbote und Auflagen verhängt werden. Steuern und Subventionen sind ein weiteres Mittel, wobei hier die Pigou-Steuer mit ihrer internalisierenden Wirkung ebenso zu nennen ist wie das Preis-Standard-Verfahren. Auch können Zertifikate die Wirkungen externer Effekte abmildern.

Als Beispiel

Ich bestelle Handwerker um eine Reparaturarbeit in meiner Wohnung zu leisten. Der entstehende Lärm stört meinen Nachbarn. Meine Frau profitiert ebenfalls von der Reparatur.

Als intern kann der Geldstrom von mir zum Handwerker und sein Leistungsstrom zu mir gewertet werden. Extern in Bezug auf unsere Transaktion entstehen meinem Nachbarn Externe Kosten, da er nicht den vollen Nutzen aus seiner Freizeit ziehen kann. Extern in Bezug auf unsere Transaktion entsteht für meine Frau ein Externer Nutzen.

Das ökonomische Problem der externen Effekte liegt darin, dass die Verursacher der externen Effekte diese nicht in Ihrem wirtschaftlichem Kalkül beachten müssen. Gerade bei externen Kosten würde dieses nicht freiwillig geschehen, da es höhere Transaktionskosten verursacht. Hier bedarf es dann eines staatlichen Eingriffs, der im Beispiel oben regeln würde, dass der Nachbar für die Erduldung des Lärms entschädigt würde und die Ehefrau für die Erlangung des externen Nutzens mir einen Beitrag zu leisten habe. Man spricht dann von der Internalisierung externer Effekte.

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